ERSTE POWER-TO-GAS-ANLAGE IN ISLAND

Die erste Power-to-Gas-Anlage in Island ist auf dem Gelände des Geothermiekraftwerks Hellisheidi geplant. Das drittgrösste Geothermiekraftwerk der Welt wird von ON Power betrieben, einem Tochterunternehmen des städtischen Energieversorgers Reykjavik Energy. Der Standort erfüllt alle Voraussetzungen für den Betrieb einer Power-to-Gas-Anlage: Erneuerbarer Strom aus dem Geothermiekraftwerk sowie aus dem Netz, Wasser und CO2 stehen vor Ort zur Verfügung.

TRANSPORT ALS FLÜSSIGGAS

Damit sich das erneuerbare Gas platzsparend transportieren lässt, wird es auf -160 Grad gekühlt, bis es flüssig ist. In Containern wird es von Island nach Basel verschifft und dort ins Schweizer Gasnetz eingespeist. Flüssiggas hat eine hohe Energiedichte: In einem Container haben rund 300’000 Kilowattstunden erneuerbares Gas Platz. Damit können 30 Haushalte ein Jahr lang heizen. Insgesamt wird die Power-to-Gas-Anlage in Hellisheidi jährlich rund 100 Gigawattstunden erneuerbares Gas produzieren – genug für 10’000 Haushalte.

ÖKOLOGISCH SINNVOLL

Die CO2-Emissionen sinken um rund drei Viertel, wenn in Island produziertes erneuerbares Gas in der Schweiz anstelle von Erdgas eingesetzt wird. Das hat eine Lebenszyklus-Analyse des unabhängigen Beratungsunternehmens Swiss Climate gezeigt.

Im Gegensatz zu Erdgas muss auf erneuerbares Gas keine CO2-Abgabe bezahlt werden. Preislich ist importiertes erneuerbares Gas aus Island somit konkurrenzfähig mit inländischem Biogas.

WEITERE ANLAGEN IN ISLAND UND NORWEGEN GEPLANT

Die Nordur-Initiative sieht vor, mehrere weitere Power-to-Gas-Anlagen an verschiedenen Standorten in Island zu realisieren. Damit kann die Schweiz künftig rund 160 Gigawattstunden erneuerbares Gas aus Island importieren.

In Norwegen, das ähnliche Voraussetzungen hat wie Island, könnten zu einem späteren Zeitpunkt weitere Anlagen mit Schweizer Beteiligung gebaut werden.

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